
Schlimme Diagnose – Kapitän Michael Brunner erleidet Achillessehnenriss
9. Februar 2020Bei der Niederlage im Spitzenspiel beim TSV Eibelstadt der Deggendorfer Volleyballer verletzt sich Kapitän Michi Brunner schwer – Somit war das Ergebnis zur Nebensache degradiert
Es passierte Mitte des zweiten Satzes. Nach erfolgreicher Feldabwehr eines gegnerischen Angriffs löste sich Zuspieler Michi Brunner vom Netz und wollte dem Ball entgegen gehen.


Der Deggendorfer Kaptitän hat sich ohne Fremdeinwirkung die Achillessehne gerissen und fällt für den Rest der Saison aus – Eine bittere Erkenntnis die nur schwer zu kompensieren ist. Foto: SP4ORT.de
Dabei blieb er ohne Fremdeinwirkung hängen und sank zu Boden. Mit schmerzverzerrtem Gesicht fasst er sich an das linke Sprunggelenk, konnte nicht mehr aufstehen und wurde zur Deggendorfer Bank getragen. Die erste Diagnose aus der Halle bestätigte sich tief in der Nacht im Krankenhaus: Achillessehnenriss. Der Schock saß tief bei den Deggendorfer Volleyballern, die den Spitzenreiter bis zu diesem Zeitpunkt in dessen Halle dominiert hatten. Auch die mitgereisten Deggendorfer Fans wurden schweigsam und spürten, dass dies keine Lappalie sein würde. Die Sorge um ihren Kapitän blieb in den Köpfen der Mannschaft. „Es war schmerzhaft Michi so am Hallenrand zu sehen.“, so ein trauriger Carlos Burgis, der Brunner gemeinsam mit Diagonalangreifer und Arzt Konsti Schmid ins Krankenhaus begleitete. „Da hat man richtig mitgelitten. Das wird uns alle noch eine Zeit lang beschäftigen.“
Volleyball wurde dennoch gespielt. Und das wie erwähnt bis zum Stand von 6:5 im zweiten Satz auch bravourös von den Deggendorfern. Mit 19:25 gewann man den ersten Satz vor allem dank druckvoller Aufschläge sehr deutlich. Der Spitzenreiter aus Unterfranken hatte massive Probleme in der eigenen Annahme und wurde somit zu einem durchschaubaren Spielaufbau gezwungen. Der zweite Satz begann ausgeglichen. Dann folgte die Verletzung und der Schock. Sebastian Schwarz durfte an seinem 30. Geburtstag das Zepter in die Hand nehmen und machte seine Sache mehr als ordentlich. Dies war besonders bemerkenswert, hatte das Deggendorfer Urgestein aufgrund einer Handverletzung seit Ende November pausieren müssen und seitdem keine Spielpraxis gehabt. Dennoch war klar zu erkennen, dass die Eingespieltheit mit seinen Angreifern noch fehlte und den Donaustädtern der Schock im Spiel anzumerken war. Eibelstadt setzte sich bis auf 18:14 ab, die Niederbayern kämpften sich allerdings wieder ran und wurden in der Crunch-Time von einer strittigen Schiedsrichterentscheidung aus dem Konzept gebracht. Dennoch ging der Satz in die Verlängerung, dort jedoch mit dem besseren Ende für die Würzburger Vorstädter (28:26). In den Sätzen drei und vier war der Widerstand der Deggendorfer dann ein wenig gebrochen. Zu Beginn hielt man gut mit, doch wiederum ließ man sich vom Schiedsgericht durch unverständliche Entscheidungen zur Mitte der Sätze beeinflussen, was Eibelstadt wie ein abgezockter Spitzenreiter auszunutzen wusste. Somit gingen die Sätze deutlich an die Hausherren (-15, -20), die damit ihre Tabellenführung ausbauen konnten.
Trainer Szabi Bergerszaszy war angesichts der Umstände dennoch zufrieden: „Die Leistung war wesentlich besser als in der Vorwoche gegen Friedberg, selbst wenn wir am Ende ohne Punkte da stehen. Vinci Graven als Vertreter von Joe Schwarz auf Außen hat seine Sache vor allem in der Annahme sehr ordentlich gemacht, auch Blackys Leistung kann ich in Anbetracht seiner fehlenden Spielpraxis nur loben. Wenn der Schiedsrichter Ende der zweiten Hälfte nicht so schwerwiegend eingreift haben wir gute Chancen auch diesen Satz zu gewinnen. Anschließend haben wir gegen den Eibelstädter Libero kaum mehr einen Ball auf den Boden gebracht und ihren Diagonalangreifer nicht stoppen können. Ich denke, ohne Michis Ausfall hätten wir heute realistisch drei Punkte mitnehmen können. Ich bin extrem stolz auf die kämpferische Leistung meiner Mannschaft.“ Ähnlich sah es mit einem Tag Abstand auch Außenangreifer Kilian Grobbink: „Wir haben alles rausgehauen was wir hatten. Mental war das nach der Verletzung aber natürlich extrem schwierig. Jetzt geht es darum, die restliche Saison – auch für Michi – ordentlich zu Ende zu bringen und aus der Situation das Beste zu machen. Nun hoffen wir, dass die OP am Montag gut verläuft und er einen guten Heilungsverlauf hat. Neben der sportlichen Ausfallzeit hängen da natürlich noch viel mehr berufliche und private Einschränkungen dran. Dabei wollen wir ihn bestmöglich unterstützen. Er wird zurückkommen und dann nochmal voll angreifen – davon bin ich überzeugt.“