Deggendorfer Volleyballer beenden Mühldorf´s Serie

Deggendorfer Volleyballer beenden Mühldorf´s Serie

27. Januar 2020 Aus Von R_Geisler

Dem Spitzenreiter keine Chance gelassen

Volleyballer des TSV Deggendorf bezwingen in ihrem bislang besten Saisonspiel den TSV Mühldorf

Außergewöhnliche Stille herrschte am Samstag um 21:50 in der Mittelschulhalle in Mühldorf. Gerade hatten die sonst so erfolgsverwöhnten Fans des Heimteams erlebt wie die Serie von 20 ungeschlagenen Heimspielen in Serie jäh beendet wurde.

Große Freude bei den Deggendorfer Volleyballern – Sie beendeten die Mühldorfer Heimserie Foto: SP4ORT.de | Robert Geisler

Und zwar von einem Deggendorfer Team, das den Mühldorfern an diesem Abend in allen Belangen überlegen war und verdientermaßen drei Punkte aus der Innstadt entführte. „Das war heute allererste Sahne.“, freute sich Kapitän Michi Brunner. „Wir haben bereits beim Einspielen gemerkt, dass heute etwas gehen kann. Wir haben hochkonzentriert und dennoch mit den nötigen Emontionen gespielt und den Mühldorfern ganz klassisch den Schneid abgekauft.“

Insbesondere ab Satz drei zeigten die Deggendorfer nahezu perfektes Drittliga Volleyball und ließen den Tabellenführer keinen Ballwechsel mehr zur Geltung kommen. Trainer Szabi Bergersaszy zeigte sich dementsprechend hochzufrieden: „Die ersten zwei Sätze waren hart umkämpft. Im ersten hat uns Consti Schmid mit seiner Aufschlagsserie den entscheidenden Vorsprung herausgespielt, im zweiten hatten wir in den entscheidenden Momenten Konzentrationsprobleme. Was wir dann in Satz drei und vier gespielt haben war das Beste, was ich diese Saison von meinen Jungs gesehen habe.“

In der Tat lief nach der Zehn-Minuten-Pause bei den Donaustädtern alles wie am Schnürchen. Eine bombensichere Annahme um Joe Schwarz und Libero Sebastian Reichhart ließ Brunner im Zuspiel alle Freiheiten. Gegen die wuchtigen Rückraumangriffe von Kilian Grobbink und Constantin Schmid, der sich nach dem Spiel die verdiente MVP-Medaille abholen durfte, waren die jungen und sonst so selbstbewusst auftretenden Mühldorfer schlichtweg überfordert. Deren beiden Hauptangreifer Nelson und Bartsch machten ungewohnt viele Fehler gegen eine taktisch hervorragend eingestellte Gästemannschaft. Der vom Mühldorfer Trainer Michi Mayer als „bester Mittelblocker“ der Liga geadelte Iven Ferch fand das ganze Spiel über keinen Zugriff gegen einen überragenden Deggendorfer Mittelblocker Barna Szabo. „Für Barna freut es uns besonders.“, so Brunner. „Es ist nicht leicht für einen 19-Jährigen in einem fremden Land, einem begonnenen Studium in fremder Sprache und einer bis dahin unbekannten Mannschaft. Heute hat er sein riesiges Potential angedeutet und uns mit krachenden Blocks und Angriffen extrem geholfen. Deggendorf wird in den nächsten Jahren noch viel Freude mit ihm und dem zweiten Jungspund Vincent Graven haben.“

Letztlich war es auch die Spielfreude der Deggendorfer, die dem Spitzenreiter die erste Heimniederlage nach über zwei Jahren hinzufügte und an der die Talente vom Inn nach Spielschluss noch sichtlich zu knabbern hatten. Selbst ihr sonst so emotionaler Trainer Michi Mayer war an diesem Abend rat- und hilflos. Seine Spielerwechsel in den letzten beiden Sätzen zeigten keine Wirkung und brachten die Gäste nicht aus dem Konzept. Trotz all der Euphorie ob des sechsten Sieges in Serie bleiben die Donaustädter auf dem Boden: „Man muss dazu sagen, dass die Mühldorfer, die nach wie vor zu Recht ganz oben stehen, heute einen schwachen Tag hatten und bei uns fast alles funktioniert hat. Es gibt so Tage wo wenig zusammenläuft, wir kennen das selbst.“, resümierte Außenangreifer Kilian Grobbink. „Auch dieser Sieg gibt uns nur drei Punkte und nicht mehr. Wir schauen von Spiel zu Spiel und möchten einfach bessere Leistungen zeigen als zu Beginn der Hinrunde. Jetzt kommt Friedberg. Dort haben wir im Hinspiel unteriridisch gespielt und haben auch hier einiges gutzumachen.“

Der Tabellenzweite aus Schwaben gibt am kommenden Samstag seine Visitenkarte in der Comeniushalle ab. Die Männer um Mittelblocker Rene Räbiger freuen sich auch dann wieder über lautstarke Unterstützung, um dem nächsten Favoriten ein Bein zu stellen.