Date mit der Ex

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11. Dezember 2019 Aus Von R_Geisler

 

Paul-Vincent Graven trifft mit seinen Deggendorfer Volleyballern am Samstag auf seinen Jugendverein

Eine Szene auf der Hinrunde – © SP4ORT.de

Wenn die Deggendorfer Volleyballer am Samstag beim ASV Dachau zum letzten Spiel vor der Weihnachtspause aufschlagen, ist es für einen von Ihnen ein ganz besonderes Spiel: Paul-Vincent Graven stammt aus der berühmten Dachauer Talentschmiede. Der Deggendorfer Neuzugang hat hier mit 9 Jahren das Volleyball spielen angefangen und zahlreiche Jugendtitel eingefahren, darunter den deutschen U-18 Meistertitel in 2015. Am Sonnabend geht es zurück in die altehrwürdige Georg-Scherer Halle. Doch diesmal steht Graven nicht für den ASV am Netz, sondern gemeinsam mit seinen neuen Teamkollegen für den TSV Deggendorf.

Vor der Saison wechselte er aus Mallorca, wo er nach geschafftem Abitur ein einjähriges Gastspiel absolvierte, in die Donaustadt. Die Entscheidung lag nahe – im Oktober begann sein Studium in Passau – und hat er bislang nicht bereut: „Es macht unglaublich Spaß hier in Deggendorf zu spielen. Anfangs war die Situation für mich natürlich neu. Hier bin ich gemeinsam mit Barna [Szabo, weiterer Neuzugang; d. Red.] der Jüngste. Das bekomme ich von den Älteren mit Sprüchen und Gags natürlich regelmäßig zu spüren.“, grinst der 19-Jährige. „Ich bin aber super aufgenommen worden und kann mir von den erfahreneren Spielern auch immer etwas abschauen. Außerdem hat es mir die Eingewöhnung erleichtert, dass ich einige Spieler auch schon vorab kannte. Gerade Michi Brunner hat mich von der neuen Herausforderungen überzeugen können.“ Der angesprochene Kapitän ist vom Neuzugang begeistert: „Man merkt, dass Vinci eine unglaublich gute volleyballerische Ausbildung genossen hat. Er hat sich schon zum Stammspieler entwickelt und uns mit seiner großen Stärke, dem Aufschlag, bereits einige Sätze gewonnen. Deggendorf wird mit ihm noch viel Freude haben, selbst wenn wir an seinen Emotionen auf dem Feld noch arbeiten können.“, merkt der Zuspieler mit einem Augenzwinkern an.

Kapitän Michael Brunner wurde zuletzt zweimal als MVP ausgezeichnet          © SP4ORT.de

Das Spiel am Samstag ist für Graven und sein Team gleichsam der Start in die Rückrunde. Das Halbzeitfazit von Trainer Szabi Bergerszaszy fällt dabei gemischt aus: „Wir haben trotz ordentlicher Vorbereitung den Saisonstart gründlich vermasselt und sind daraufhin in eine kleine mentale und spielerische Krise geschlittert. Deshalb mussten wir auch immer mit einem Auge auf die Abstiegsplätze schielen. Die letzten 3 Spiele konnten wir allerdings alle mit der vollen Punkteausbeute gewinnen sodass wir nun im Mittelfeld der Tabelle stehen und unsere Siegesserie am Samstag gerne ausbauen wollen. Allerdings kommen auch die Dachauer immer besser in Fahrt und sind insbesondere in der niedrigen eigenen Halle ein echtes Brett.“

In der Tat verloren die talentierten Dachauer bislang nur zwei ihrer Heimspiele – gegen Tabellenführer Mühldorf und Aufstiegsfavorit Dresden – und holten nach ebenfalls verpatztem Start aus den letzten 6 Spielen 12 Punkte. Man kann also ein Duell auf Augenhöhe erwarten, selbst wenn die Münchner Vorstädter im letzten Spiel in Zschopau mit 2:3 unterlagen. Hier war die bei der jungen Mannschaft fehlende Konstanz ausschlaggebend. Diese ist auch den Deggendorfern, die weiterhin auf Sebastian Schwarz, Thomasz Wiezcorek und diesmal auch auf Mittelblocker Georg Wolf verzichten müssen, bekannt. „Wenn die jungen Spieler einen Lauf bekommen sind sie kaum zu halten.“, so Diagonalangreifer Konstantin Schmid. „Diese Phasen werden mit Sicherheit kommen und für uns gilt es dann Ruhe zu bewahren und nicht nervös zu werden. Es ist wichtig, dass wir die riskanten Aufschläge der Dachauer entschärfen und ihnen keine einfachen Punkte ermöglichen. Wenn sie anfangen nachzudenken, müssen wir da sein.“ Es wird spannend sein, ob Graven gegen seine ehemaligen Mannschaftskameraden und Freunde nach dem 3:1-Sieg im Hinspiel auch diesmal wieder jubeln darf.